WAS IST PSYCHOTHERAPIEPsychotherapie ist ein seit 1990 in Österreich gesetzlich anerkannter eigenständiger, freier und wissenschaftlicher Heilberuf. Die Tätigkeit der PsychotherapeutInnen unterscheidet sich von der psychiatrischen und der psychologischen Berufsausübung. Ziel einer Psychotherapie ist es, psychisches Leid zu heilen oder zu lindern, innere (seelische) sowie zwischenmenschliche Konflikte zu bewältigen, in Lebenskrisen zu helfen, die persönliche Existenz zu erhellen und lebensbehindernde Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern sowie die persönliche Entwicklung und Gesundheit zu fördern.
PsychotherapeutInnen haben im Allgemeinen abgeschlossene Berufsausbildungen z. B. in Psychologie, Medizin, Sozialarbeit, Pädagogik usw., und nach einhergehender Eignungsprüfung erfolgt die Aufnahme in eine sechs bis zehn Jahre dauernde Schulung in Theorie und Praxis der Psychotherapie. Kernstück ist die Behandlung d. angehenden PsychotherapeutIn in einer sogenannten „Lehrtherapie“, in der er/sie über mehrere Jahre selbst KlientIn ist. Es gibt vielfältige psychotherapeutische Methoden mit unterschiedlichen theoretischen Modellen und Schwerpunkten. PsychotherapeutInnen lernen in der Regel eine der Methoden intensiv und erwerben Kenntnisse über die anderen. Die psychotherapeutische Beziehung braucht Zeit zu ihrer Entwicklung. Sitzungen dauern daher in der Regel 50 min, wobei die Behandlung abhängig von der Problemlage mehrere Wochen, Monate oder Jahre dauern kann und auf einzelne Personen, Paare, Familien und Gruppen abgestimmt ist.
Eine Liste mit den in Österreich anerkannten PsychotherapeutInnen und Psychotherapierichtungen finden Sie unter www.oebvp.at
WIE WIRKT PSYCHOTHERAPIE (Wortlaut von NOELP) Psychotherapie kann ein wirksames Behandlungsverfahren bei psychischen und psychosomatischen Störungen und Erkrankungen sein. Psychotherapie kann auch ein schmerzlicher Prozess sein, geht es doch auch um Wahrheiten, deren Aufdeckung nicht spurlos bleibt. So gesehen sollte es niemanden erschrecken, wenn im Laufe der Therapie zeitweise sogar eine Verschlechterung eintritt. Diese ist, sofern sie überhaupt vorkommt, in den allermeisten Fällen nur vorübergehend und eine Folge der Annäherung an konflikthafte seelische Inhalte. Die Wirkung von Psychotherapie wird jedoch individuell verschieden sein und unter anderem auch vom Therapieziel abhängen. Die Psychotherapie arbeitet über die konkrete psychotherapeutische Beziehung zwischen PsychotherapeutIn und PatienIn/KlientIn. Sie ist gekennzeichnet durch das Gespräch und kann durch gezielte Übungen unterstützt werden.
WANN IST PSYCHOTHERAPIE SINNVOLL Ein entscheidender Anhaltspunkt, eine Psychotherapie in Erwägung zu ziehen, ist die Annahme, dass die Schwierigkeiten, unter denen Sie leiden, seelisch bedingt (d. h. psychogen) sind. Wenn Sie selbst einen ursächlichen Zusammenhang Ihrer Probleme mit seelischen Konflikten vermuten, dann ist eine wichtige Voraussetzung für eine Psychotherapie gegeben. Die Frage, ob eine Psychotherapie tatsächlich angesagt ist, können Sie mit einer/einem PsychotherapeutIn in einem Erstgespräch abklären.
Einige Beispiele, bei welchen Störungen und Problemen von einem Bedarf an Psychotherapie ausgegangen werden kann: Ø Allgemeine Ängste oder Panikattacken, die Ihre Lebensqualität massiv einschränken Ø Zwangsgedanken und –handlungen, unter denen Sie leiden (Waschzwang, Putzzwang, Kontrollzwang ...) Ø Depressionen Ø Süchte Ø Funktionelle Störungen: darunter sind häufig wiederkehrende Beschwerden aller Art (Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, sexuelle Störungen, Atemnot, ...) zu verstehen, die keine körperliche Ursache haben. Ø Psychosomatische Erkrankungen: darunter fallen z. B. Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Migräne, Magersucht, Fettsucht, Fresssucht Ø Partnerprobleme Ø Probleme in der Familie Ø Psychotherapie kann auch bei Persönlichkeitsentfaltung und –erweiterung eine nützliche Erfahrung sein
Persönliche Lebensumstände bzw. Leidenszustände, unter denen eine Psychotherapie hilfreich ist:
· Sie befinden sich beispielsweise in einer belastenden Umbruchsituation (durch schwere Erkrankung, Arbeitslosigkeit, Scheidung, Trennung, Unfall, Tod von nahe stehenden Personen ...) · Sie fühlen sich oft lustlos, erschöpft und ständig überfordert. · Sie bekommen manchmal rasendes Herzklopfen und Angst, dass Sie verrückt werden oder sterben müssen. · Sie fühlen sich krank, und es gibt keinen medizinischen Befund. · Sie haben eine der folgenden Ängste: vor dem Kontakt zu Ihren Mitmenschen – vor großen Plätzen – vor engen Räumen – vor Autoritäten – vor bestimmten Tieren. · Sie haben Probleme beim Ein- und Durchschlafen. · Sie plagen sich oft mit Gedanken, von denen Sie glauben, dass Sie mit niemandem darüber reden können (Schuldgefühle, Hassgefühle, Stressgefühle, Alpträume, ...) · Sie können ohne bestimmte Rituale (z. B. ständiges Waschen, Zusperren, ...) nicht leben, obwohl diese Ihr Leben sehr einengen. · Sie denken manchmal an Selbstmord. · Sie haben Beziehungsprobleme. · Sie sind süchtig – nach Alkohol, Drogen, Essen, Liebe, Sex, Spiel. · Sie sind oft niedergeschlagen und haben keine Freude am Leben. · Sie kommen mit Ihrer Sexualität nicht zurecht. · Sie können sich oft nicht entscheiden, und das quält Sie. · Sie wissen nicht, wofür Sie eigentlich leben. Sie empfinden Ihr Leben als sinnlos und leer.
KONTAKTAUFNAHME MIT DER/DEM PSYCHOTHERAPEUTIN/EN Sie rufen an und fragen (oder schicken ein E-mail mit der Anfrage), - ob ein Therapieplatz frei ist, - wie viel eine Einheit (50 min) kostet, - ob es einen Kassenplatz gibt (die Krankenkassa übernimmt sämtliche Kosten der Psychotherapie) - bzw. wie viel Sie selbst bezahlen müssen (bei der Zuschussregelung refundieren die meisten Krankenkassen € 21,80, die BVA € 40,-, die SVB € 50,-), - erzählen vielleicht schon kurz, wenn Sie das am Telefon möchten, weshalb Sie daran denken, sich Hilfe und Unterstützung durch eine Psychotherapie zu holen, und machen sich gegebenenfalls einen Termin für ein Erstgespräch aus, um abzuklären, o ob eine Psychotherapie in Ihrem Falle hilfreich ist bzw. o um sich darin beraten zu lassen, was angesagt ist, wenn dies nicht der Fall ist, o um zu erfragen, wie viele psychotherapeutische Gespräche voraussichtlich nötig sein werden, sowie o um d. Psychotherapeuten/in kennen zu lernen (schauen, ob „die Wellenlänge passt“). Sie können entweder bei diesem persönlichen Erstgespräch bereits einen Termin für ein weiteres Gespräch vereinbaren, wenn Sie sicher sind, dass Sie zu dieser/diesem Psychotherapeutin/en ausreichend Vertrauen entwickeln können, oder sich noch andere PsychotherapeutInnen ‚anschauen’, um dann zu entscheiden, zu wem Sie gehen wollen. Dies ist durchaus üblich. Der/die Psychotherapeut/in informiert Sie in diesem Erstgespräch auch über die nötigen Formalitäten, um den Zuschuss oder die völlige Kostenübernahme durch die Krankenkasse gewährt zu bekommen. Ein einmaliger Besuch beim Hausarzt/bei der Hausärztin (od. einem/r anderen Arzt/Ärztin f. Allgemeinmedizin oder einer/m Internistin/en oder einer/m Fachärzt/in für Psychiatrie und Neurologie) ist in jedem Fall erst und spätestens vor dem zweiten Gespräch beim/bei der Psychotherapeuten/in vonnöten.
KOSTEN EINER PSYCHOTHERAPIE Ich biete Ihnen die Refundierung des Zuschusses von € 21,80 bzw. 40,- BVA/50,- SVB für 50 min an, wenn eine krankheitswertige Störung nach ICD-10 („Weltgesundheitsorganisation: Internationale Klassifikation psychischer Störungen“) vorliegt. Sie zahlen vorweg, reichen die Rechnung (einzeln oder gesammelt) bei der Krankenkasse ein (postalisch oder persönlich) und bekommen den Zuschuss zurückerstattet. Außerdem verfüge ich über ein kleines Kontingent an Kassenplätzen, bei denen Ihre Krankenkasse die Kosten der Psychotherapie übernimmt. Da das Kontingent sehr klein ist, vergebe ich die Plätze nach sozialer Bedürftigkeit bzw. nach der Reihenfolge des Anrufens. Ich führe keine Warteliste. Ich biete Ihnen Psychotherapie auf Deutsch und Englisch an – Spanisch in eingeschränkter Form.
Was macht die Psychologin/der Psychologe? Der/Die Psychologe/in erstellt Tests zur Diagnoseerstellung und führt ausgewählte Tests mit KlientInnen zur Diagnoseerstellung durch. Ebenso ist sie/er berechtigt, psychologisch-beratende Gespräche mit KlientInnen zu führen. PsychologInnen, welche über eine Psychotherapieausbildung verfügen, arbeiten auch psychotherapeutisch.
Was macht der Psychiater/die Psychiaterin? Der/Die Psychiater/in klärt ab, ob für den seelischen Leidenszustand eine körperliche Verursachung vorliegt (z. B. Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Stoffwechselstörungen, hormonelle Störungen, Vergiftungen ...) und verschreibt bei Bedarf Medikamente, die Symptome seelischen Leids mildern oder beseitigen helfen.
Mehr Information zu Psychotherapie finden Sie unter:
Ø Kontakt: Mobilnummer.: 0676/ 92 181 53 E-mail: martha.sulz@existenzanalyse.org Meine Absageregelung: Bei Psychotherapie, Beratung, Selbsterfahrung ist mindestens 48 h vorher abzusagen, ansonsten stelle ich das Honorar in Rechnung.
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